Montafon 16. bis 19. Juli 2009 Alpenhotel Bitschnau, Schrunz
Grüne Hügel, schroffe Felsen, sich wiegende Bäume, bunte Blumen, warme Sonne, freundliche Kühe, giftige Schlangen, kalter Schnee
STOP!
Giftige Schlagen?
Kalter Schnee?
Im schönen sommerlichen Montafon?
Kann nicht sein!
Doch! Kann!
Diesmal konnte man das alles in der lieblichen Landschaft Vorarlbergs antreffen. Denn von Donnerstag 16. Juli bis Sonntag 19. Juli trafen sich die Viperclubmitglieder Deutschland im Ferienhotel Bitschnau in Schrunz.
Die meisten anderen Viperfahrer befanden sich aus allen Richtungen kommend am Anreisetag in sternförmiger Formation auf dem Weg nach Schrunz und nutzen das sonnige und heiße Wetter um auf kurvigen Landstraßen der Viper zu zeigen, was die kommenden Tage auf sie zukommen würde - und natürlich auch der Beifahrerin.
Bereits am ersten Tag bildeten sich Gruppen und Grüppchen, um die Anreisestrecke gemeinsam zu meistern und die Faszination Viper in Verbindung mit der Faszination Asphalt bedingte, dass einige erst kurz vor knapp zum gemeinsamen Abendessen im Ferienhotel der Familie Bitschnau eintrafen.
Das mit Liebe und Sachverstand angerichtete 6-Gänge-Dinner bot für alle Gaumen etwas und eine exquisite Weinauswahl rundete das ganze ab.
Zum Ausklang des Abends verteilten sich die Gesellschaft dann zum Teil auf die Terrasse, wo gegen 22 Uhr 30 noch der Nachzügler Drew begrüßt werden konnte und - leider - auch die ersten Abreisenden verabschiedet werden mussten. Rainer und Sigrid aus der Schweiz mussten wegen Urlaubsabfahrt am kommenden Tag bereits wieder nach Hause fahren.
Andere zogen es vor, den Abend an der Bar ausklingen zu lassen.
Der Freitag empfing die Vipergemeinde mit - Regen! Lange Gesichter. Aber nach einem ausgiebigen Frühstück und einem Streckenbriefing von Hotelinhaber und Veranstalter Rudi war klar, Viperfahrer lassen sich in keinem Falle von schlechtem Wetter beeinflussen- die geplante Tour wird natürlich gefahren. Um halb zehn ging es dann auch los.
Zunächst ging es Richtung Bludenz und dann nach Osten kurz auf die Autobahn. In Dallas wechselten die 16 Fahrzeuge wieder auf die Landstraße und trotz nasser Fahrbahn und schlechter Sicht ging es zügig Richtung Arlbergpass.
Direkt beim ersten Stopp und Kaffee-Rast lockerten die Wolken auf und die Sonne kam heraus. Heftiges Scharren mit den Gasfüßen war die Folge - aber zuerst musste der Kaffee ausgetrunken werden.
Bei immer besser werdendem Wetter ging es dann weiter über St. Anton auf der Arlbergstraße Richtung Stanz. Und wie auf Bestellung kam die Sonne endgültig zum Vorschein und schob die letzten grauen Wolken beiseite, als die Viperclubgemeinde auf die Silvretta-Hochalpenstraße einbog.
In zügiger Fahrt, auf nun fast trockener Straße ging es über See und Kappl nach Ischgl, wo die Fahrt durch eine Polizeistreife jäh gebremst wurde. Alle Viper mussten auf einem Parkplatz einen unfreiwilligen Zwischenstopp einlegen, bis die Sachlage geklärt war und das Führungsfahrzeug mit einer Verwarnung davon kam.
Glück gehabt!!!
Nach Ischgl ging es dann endlich auf die "echte" Passstraße, ohne Häuser links und rechts und die Schlangen konnten sich nun richtig austoben - wenn, ja wenn da nicht die Kühe gewesen wären. Die ließen sich auch von dröhnendem Sound aus Borla- und Corsa-Auspuffanlagen nicht aus der Ruhe bringen und machten sich nicht nur direkt neben der Straße breit, sondern standen auch auf derselben. Nur durch nahes Hinfahren und Hupen räumte die eine oder andere Kuh das Feld, Stopp - die Straße und die Viperfahrer konnten dann wieder Gas geben.
Zu einem Foto-Stop reichten auf der Bühler Höhe am Silvrettasee leider die Zeit und der Platz nicht. Der Parkplatz war voll und die Zeit drängte, denn die Vipermitglieder wurden in Gargellen zum Mittagessen erwartet.
Vorher aber konnte ein jeder noch seine Serpentinen-Erfahrung unter Beweis stellen, denn in schneller Fahrt ging es die einmaligen Kurven hinunter Richtung Gaschurn.
Je weiter der Fahrzeugcorso hinunter ins Tal kam, desto düsterer wurde es wieder und dann fing es wieder an zu regnen. Die Cabrio-Fahrer retteten sich in Tankstellen, um das Dach zu schließen, andere hatten gar kein Dach dabei und versuchten, so schnell wie möglich zu fahren, um dem Nass im Innenraum nicht allzu viel Chancen zu geben.
Da kam der Aufenthalt im Hotel Madrisa in Gargellen gerade recht, auch wenn die Strecke dorthin wirklich interessant gewesen war - leider aber viel zu nass, um ordentlich Gas zu geben.
Nach dem Mittagessen kam die Sonne wieder heraus und nach einem Gruppenfoto trennte sich die Gemeinschaft in verschiedene Gruppen auf: die einen fuhren zurück ins Alpenhotel, um im großen Hotel-Spa Wellnesstermine wahrzunehmen, eine Gruppe von 6 Fahrzeugen startete nochmals durch und fuhr die Silvretta-Passstraße ein zweites Mal hinauf. Diesmal etwas zügiger als beim ersten Mal - also, sehr viel zügiger.
So zügig, dass eines der Fahrzeuge mit einer "shit-in-motion" Spoiler- und Seitenverzierung von Kuhsch? oben ankam. Ein entgegenkommendes Fahrzeug hatte zu dieser besonderen Art der Lackierung verholfen - dem Gruppenfoto am Seeparkplatz, leider nur mit 6 statt 15 Fahrzeugen tat das aber keinen Abbruch.
Noch sehr viel schneller ging es dann wieder hinunter. Trockener Asphalt, kaum andere Fahrzeuge, enge, aber flüssige Serpentinen und die reichlich Pferdestärken unter der Vipermotorhaube taten ein Übriges, um der gesamten Tour noch ein Krönchen aufzusetzen. Ja! So hatten die Viperclubmitglieder sich das vorgestellt - einfach super!
Nach Autowaschen, Ruhezeit im Hotel, Schwimmbad, Wellness und was auch immer trafen sich dann alle um 18 Uhr vor dem Hotel. Ziel war ein Berggasthof am schönsten Aussichtspunkt des Montafons, dem Rellseck.
Das Wetter hatte Einsicht und es regnete nicht, als alle in mehreren Bus-Taxen zum Absetzpunkt mitten im Wald gebracht wurden. Aber das Wetter hatte leider kein Einsehen mehr, als alle erst die Hälfte des Weges über Stock und Stein hinter sich gebracht hatten, denn ein Gewitter kam. Wolkenfetzen trieben die Gruppen auseinander, man sah kaum, neben wem man ging und es regnete. Es wurde eisig kalt. Brrrr!!! (Fast) ein jeder war froh, als endlich die Hütte in Sicht kam und man ins Trockene konnte.
Das zünftige Hüttenessen und Bier, Wein und Schnaps wärmten aber dann schnell auf und das musikalische Duo Erwino mit Kontrabass und Gitarre machten ab der Hälfte des Aufenthaltszeit eine Unterhaltung fast unmöglich.
Rudi, als Veranstalter und Bergführer auch mit von der Partie, lockerte in Musikpausen die Stimmung mit eindeutig, zweideutigen Witzen auf. Gegen 23 Uhr standen dann die Taxis wieder vor der Tür und über steile enge Abfahrten ging es wieder zurück ins Alpenhotel.
Leider konnte keiner die tolle Aussicht am Rellseck genießen, denn die Hütte war die ganze Zeit über in dichte Wolken gehüllt. Schade!
Wie auch am Abend vorher gab es ein paar, die die Nacht an der Bar ausklingen ließen, die anderen gingen zu Bett, um für den nächsten Tag fit zu sein - eine weitere Ausfahrt war geplant.
Leider hatte der Wettergott dieses Jahr wirklich schlechte Laune, denn am Samstagmorgen regnete es in Strömen und alle Berge waren weiß.
Ein Kältesturz hatte das verursacht und den Winter - jedenfalls in den höheren Lagen - zurückgeholt. Dies hatte auch Jörg Kachelmann am Abend vorher im Wetterbericht bereits angekündigt: "Am Samstag auf einen Pass zu fahren ist eine blöde Idee!"
Super! Und nun?
Rudi hatte drei Vorschläge:
a) auf eine Alm wandern, Wanderzeit ca. 1,5 Stunden und 1 Stunde zurück
b) die Vipertour fahren
c) im Hotel bleiben und Wellness genießen ?
Ein paar harte Burschen und Madel wählten die Wandertour und machten sich um halb elf mit Rudi auf den Weg.
Die Härteren aber holten ihre Schlangen aus der Tiefgarage und brachen zur Vipertour zum Großwalsertal auf. Ganz nach dem Motto "Die Harten kommen in den Garten!".
Das war auch vonnöten, denn die ganze Strecke über Bludenz, Damüls, Au, Warth, Lech, Zürs und Stuben regnete es in Strömen und Wasserflüsse rannen die Straße hinab. Da war echtes Fahrkönnen gefragt! Aber auch eine Menge Spaß dabei!
Zum Glück brachten alle ihre Fahrzeuge am späten Nachmittag heil zurück ins Hotel.
Der Rest des Tages konnte man einen kleinen Snack zu sich nehmen, sich ausruhen und Kraft tanken für ein weiteres gemeinsames Gourmet-Menü am Abend.
Dort gab es Gelegenheit, sich über die Erlebnisse des Tages auszutauschen und Rudi hielt eine Abschiedrede. Jeder Teilnehmer bekam als Abschiedsgeschenk eine Flasche Marillenschnaps mit originellem Viperaufkleber. Nette Idee!
Für den Ausklang des Abends traf man sich an der Bar oder konnte sich ein Eingang des Alpenhotels dank Beamer und weißer Wand die Fotos aus dem letzten Jahr ansehen. Einige planten schon für 2010 voraus ? mit welchen Touren könnte man da die Vipergemeinde in die Autos locken!?
Sonntag - Abreisetag - Sonne, Wärme - herrlich!
Selbst die, die eigentlich ganz früh los fahren wollten, waren um 11 Uhr noch beim Frühstücken
Zum Abfahrtermin formierten sich größere und kleinere Gruppen um die Heimreise so weit wie möglich gemeinsam anzutreten. Andere hatten noch Verpflichtungen und fuhren direkt dorthin.
Eine kleine Gruppe von zwei Fahrzeugen fuhr die Strecke über das Großwalsertal nochmals und traf dann später die Sechser-Gruppe, die nochmals die Silvretta gefahren waren. Erst dann dröselten sich die Fahrzeug-Gruppen aufgrund der unterschiedlichen Heimfahrtswege auf. Schade!
Ein schönes Viper-Wochenende war (leider) zu Ende!
Birgit