Hauptversammlung vom 1. - 4. Mai 2003 in Berlin Mitte
BERLINER LUFT (ein Gedächtnisprotokoll)
Die Anreise gestaltete sich aus dem Raum München (ca. 640 km) als größtenteils sehr angenehm. Bine & Edi in der roten RT/10 mit den "Stinktierstreifen" und meine Wenigkeit im "Silberpfeil". Wenig Verkehr auf der Autobahn und eine durchschnittliche Reisegeschwindigkeit von 160 bis 180 km/h brachten uns unserem Ziel schnell näher. Lediglich im Raum Leipzig waren es zahlreiche Baustellen, die unsere Reisegeschwindigkeit heftig reduzierten und die Fahrzeuge und Insassen gewaltig durchschüttelten. In Leipzig trafen wir 3 weitere (rote, was sonst?) Viper, so das wir schließlich mit fünf Fahrzeugen im Konvoi nach Berlin einrückten.
Die Straßen in Berlin sind durchwegs von der Qualität einer Test-Holperstrecke. Dank der Ortskenntnisse von Rolf und Ludwig konnten wir fast direkt unser Hotel, das Grand Hyatt, ansteuern. Ein 5-Sterne-Hotel in der Nähe des Brandenburger Tors. Die öffentliche Tiefgarage brachte einen ersten Wehrmutstropfen ins Spiel. Eine zum Hotel gehörende, nicht-öffentliche Garage, wäre/ist der Wunsch der meisten Clubmitglieder.
Am ersten Abend (Donnerstag, 1 Mai) gab es ein hervorragend schmeckendes, aussehendes und zubereitetes Menü. Die ersten Benzingespräche wurden geführt und die Erfahrungen der letzten Monate ausgetauscht. Schließlich hatte man/frau sich seit Wirsberg bzw. dem Lausitzring-Meeting nicht mehr gesehen. Einige der Teilnehmer dieses Treffens "versumpften" noch in der Hotelbar - einige andere zogen es vor die guten Betten des Hotels zu testen und von den schönen Dingen dieses Lebens zu träumen.
Am nächsten Morgen (kurz nach Mitternacht?) wurde gefrühstückt - wie von einem solchen Hotel nicht anders zu erwarten, war es ein sehr auswahlreiches Buffet-Frühstück - und dann wurde die Fahrt zum niegelnagelneuen ADAC-Fahrsicherheitszentrum in Linthe bei Potsdam angetreten. Schon kurz nach der Hotelabfahrt mit fast 20 Fahrzeugen kam es zu einem schlimmen Zwischenfall an der Siegessäule im Tiergarten. Im Kreisverkehr wurde unser Clubmitglied Edi von einem Berliner "abgeschossen". Nach einer 30 minütigen Zwangspause trat die Mehrheit der Fahrzeuge die Weiterfahrt zum ADAC-Gelände an und Edi kam in seiner lädierten Viper kurze Zeit später hinterher. Die Berliner Polizei verhielt sich leider nicht sehr hilfreich bei der Unfallaufnahme.
Im ADAC-Gelände angekommen, wurde eine kurze Einweisung vorgenommen, dann ging es in 2 Gruppen ? 9 und 10 Fahrzeugen auf das Gelände. Bremsen, Notbremsung, Schleuderplatte, Ausweichmanöver auf simulierter eisglatter Fahrbahn, Slalom, "kleine" Rennstrecke etc. waren das Tagesprogramm. Das ganze immer mit reichlich Wasser von unten. Die ADAC-Instruktoren waren von den Vipern und deren Fahrern etwa wie folgt angetan: übermotorisiert, Leistungsüberschuss (!), keine 4 blockierenden Räder bei Vollbremsung und ähnliche Kommentare zeugten von der Wert- (Gering?)schätzung unserer Fahrzeuge...hin und wieder gab es zur Motivation aber auch ein Lob für die "erfahrenen" Fahrer...
Die Rückfahrt nach Berlin war für die meisten Routine. Leider erging es einem unserer Clubmitglieder nicht so gut. Er wurde durch die zahlreichen Ampeln vom Rest der Schlangenmeute "in Stich gelassen" und als Einzelfahrer mitten in Berlin von zwei Halbstarken in ihren "tiefer-breiter-lauter"-Fahrzeugen beidseits eingeklemmt und auf das heftigste genötigt. Das Ergebnis dieser nachvollziehbar unangenehmen Erfahrung war eine entsprechende Bemerkung am nächsten Tag während der Hauptversammlung: solche Treffen nicht mehr in Großstädten durchzuführen. Mehr als die Hälfte der anwesenden Clubmitglieder unterstützt(e) diese Sichtweise.
Der Abend am Freitag war der Tafelrunde vorbehalten. Jeder, der die Photos zum Event sehen wird, kann verstehen, daß wir alle einen kolossalen Spaß hatten und die umgebunden Lätzchen verhalfen allen Teilnehmern einerseits zu einer kleckerfreien Kleidung und andererseits zu einem seltsam komischen Erscheinungsbild.Die Rittervorstellung, die mit den Worten "AU BACKE" eine jähe Unterbrechung fand, als Margeritha im "kleinen Schwarzen" von einem gewissen Örtchen zu Ihrem Platz zurück kehrte, war ein Highlight und wird keinem der Anwesenden so schnell entfallen.Die Lichtverhältnisse bei dieser Tafelrunde waren mittelalterlich, aber dafür schmeckten die Speisen und Getränke "herfürstechend"! Einige der Teilnehmer verspürten nach diesem Rittermahl eine starke Lust nach Berliner Nachtleben und verabschiedeten sich in Richtung Vergnügungsviertel. Der Rest fuhr in das Hotel zurück und gab sich erneut den süßen Träumen hin.
Am Samstag morgen ging es nach dem Frühstück Richtung "Niederfienow" - zum Schiffshebewerk. Wieder war diese Strecke eine echte Herausforderung für die Federung unser Fahrzeuge - auch für die Insassen und deren wackelfähigen Körperteile...
Am Schiffshebewerk angekommen, ging es auf ein Passagierschiffchen und ab in das Hebewerk. Dank ausfallender Technik am mehr als 100-jährigen (?) Hebewerk kam es zu einigen Verzögerungen. In dieser Zeit konnte die gewaltige Stahlkonstruktion ebenso wie die kalten Winde, die durch das Bauwerk fegten, bewundert und genossen werden. Schließlich ging es in einer der größten bewegbaren Badewannen der Welt ca. 36 m nach oben! Und nach einer kleinen Rundfahrt im Oberteil des Kanals wieder 36 m nach unten. Der Höhepunkt dieses Schiffshebewerksbesichtigung war dann die Currywurst an der Imbissbude. Ich sag nur: LECKER! Oder? Nach der Rückfahrt ins Hotel - wieder Hoppelstrecke - ging es nach einer kurzen Erfrischungspause in die Hauptversammlung.
Die Hauptversammlung war nicht nur sehr aufschlußreich für mich als Neumitglied, sondern auch durch die entsprechenden Bemühungen und Erfahrungen des Vorstandes professionell im Ablauf. Nach der Hauptversammlung wurde "umgezogen" - aber nur die Klamotten. Zur Revue in den Friedrichstadtpalast - WUNDERBAR. Ein Fest für die Sinne! Hübsche und talentierte Darsteller(innen) - eine Mischung aus Musical, Zirkusveranstaltung und Märchenerzählung. Gerade die akrobatischen Einlagen begeisterten das Publikum jedesmal aufs Neue.Anschließend teilten sich die Teilnehmer wiederum in Nachtschwärmer und Hotelzurückfahrer. Einige der Hotelzurückfahrer hielten ein Schwätzchen in der Bar des Hotels. Viele gingen aber auch zeitig zu Bett, um für die lange Rückreise am Sonntag auszuschlafen und gerüstet zu sein...
Am Sonntagmorgen ging es nach dem Frühstück ans verabschieden - die meisten Teilnehmer mußten eine lange Heimreise antreten und wie ich erfahren habe, wurde Alex in seiner RT/10 auf der Heimfahrt das Opfer einer unaufmerksamen FIAT-Fahrerin - 2 Viper an einem Wochenende "abgeschossen" - das sind 2 zu viel!
Abschließend noch vielen Dank an Gerd und seine Mannschaft für die Organisation dieses Treffens.
Bis zum nächsten Mal,
Markus